Pfeil

Pfeil
Pfeil [pf̮ai̮l], der; -[e]s, -e:
1. längerer Stab mit Spitze, der als Geschoss besonders bei Bogen und Armbrust dient:
einen Pfeil auflegen, abschießen.
2. grafisches Zeichen von der Form eines stilisierten Pfeils (das eine Richtung angibt bzw. auf etwas hinweist):
der Pfeil zeigt nach Norden.

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Pfeil 〈m. 1aus einem dünnen Stab mit Spitze (Hartholz, Stein od. Metall) bestehendes Geschoss, das mit dem Bogen abgeschossen wird ● von Amors \Pfeil getroffen sein 〈fig.〉 verliebt sein; \Pfeil und Bogen; seine \Pfeile abschießen 〈fig.〉 beißende, boshafte Anspielungen machen; gefiederter, vergifteter \Pfeil; er schoss wie ein \Pfeil davon lief sehr schnell davon [<ahd. pfil, engl. pile „zugespitzter Pfahl“ <lat. pilum „Wurfspieß“]

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Pfeil; Syn.: Reaktionspfeil: in der chemischen Zeichensprache ein Symbol zur Kennzeichnung der Richtung eines Reaktionsablaufs ( Reaktionsgleichung). Man benutzt spezif. Zeichen für Hinreaktion (→), Rückreaktion (←), reversible Reaktion (⇄), Gleichgewichtsreaktion (⇌; Gleichgewichtspfeile), Resonanz oder Mesomerie (↔; Doppelpfeile), eine nicht stattfindende Reaktion sowie für unter Umlagerung, Strahlungseinwirkung, Niederschlagsbildung (↓) oder Gasentwicklung ablaufende Reaktionen. Mit gebogenen P. symbolisiert man manchmal die Wanderungen von Bindungen bzw. Elektronenpaaren.

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Pfeil , der; -[e]s, -e [mhd., ahd. pfīl < lat. pilum = Wurfspieß]:
1. meist aus einem langen, dünnen Schaft u. einer daran befestigten Spitze bestehendes Geschoss (bes. für Bogen, Armbrust u. Blasrohr):
ein spitzer, vergifteter P.;
der P. fliegt, schwirrt durch die Luft;
schnell wie ein P. (geh.; pfeilschnell);
mit P. und Bogen;
Ü -e des Spotts (geh.; scharfer, beißender Spott);
giftige, vergiftete -e ab-, verschießen (geh.; boshafte, gehässige Bemerkungen machen);
alle [seine] -e verschossen haben (keine Gegengründe od. -mittel mehr haben).
2. stilisierter Pfeil (1) als grafisches Zeichen, das eine Richtung anzeigt, einen Hinweis gibt o. Ä.:
der P. zeigt nach Norden, verweist auf ein anderes Stichwort.

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I
Pfeil
 
[althochdeutsch pfīl, von lateinisch pilum »Wurfspieß«],
 
 1) Astronomie: lateinisch Sagịtta, Abkürzung Sge, ein kleines, in der Nähe des Sternbilds Schwan in der Milchstraße gelegenes Sternbild des Nordhimmels, das in unseren Breiten im Sommer am Abendhimmel sichtbar ist. Es enthält den offenen Sternhaufen M 71.
 
 2) Waffe: Geschoss für Armbrust, Blasrohr und v. a. den Bogen; kann in der Form des Wurfpfeils auch direkt von Hand eingesetzt werden. In der einfachsten Form ein zugespitzter, dünner Stab, ist der Pfeil fast überall zu einem aus Schaft und Spitze zusammengesetzten Gegenstand entwickelt worden. Die zum Teil mit Widerhaken versehene, auch vergiftete Spitze besteht aus Holz, Knochen, Stein oder Metall und wird an den Schaft gebunden oder geklebt. Das Schaftende ist meist zum Aufsetzen auf die Bogensehne eingekerbt und zum Teil zur Vermeidung des Aufspaltens umwickelt. Blasrohrpfeile tragen an ihrem hinteren Ende einen Pfropf aus wolligen Fasern. Der Stabilisierung des Fluges dient außer der Spitze (Verlagerung des Schwerpunkts nach vorn) oft eine radial oder tangential am Schaft angebrachte Befiederung aus Federn, Lederstücken oder Blättern.
 
II
Pfeil,
 
Elisabeth, Soziologin, * Berlin 9. 7. 1901, ✝ Dießen am Ammersee 25. 7. 1975; 1941-45 wissenschaftliche Referentin am Institut für Bevölkerungswissenschaft in München, 1952-56 an der Sozialforschungsstelle Dortmund, lehrte 1956-69 (seit 1964 als Professor) in Hamburg. Sie verband Bevölkerungswissenschaftliche und empirische Sozialforschung und befasste sich mit Aspekten der Flüchtlingssituation, der Wohn- und Siedlungsforschung, insbesondere der Großstadtsoziologie, auf die sie nachhaltigen Einfluss ausgeübt hat, sowie bereits sehr früh mit Frauenforschung.
 
Werke: Der Flüchtling (1948); Großstadtforschung (1950); Die Berufstätigkeit von Müttern (1961); Die Familie im Gefüge der Großstadt (1965); Die 23jährigen (1968).

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Pfeil, der; -[e]s, -e [mhd., ahd. pfīl < lat. pilum = Wurfspieß]: 1. meist aus einem langen, dünnen Schaft u. einer daran befestigten Spitze bestehendes Geschoss (bes. für Bogen, Armbrust u. Blasrohr): ein stumpfer, spitzer, gefiederter, vergifteter P.; der P. schnellt von der Sehne, fliegt, schwirrt durch die Luft, trifft, sitzt [im Ziel], durchbohrte ihn, drang in sein Herz; schnell wie ein P. (geh.; pfeilschnell); das Auto schoss wie ein P. über die Piste; einen P. aus dem Köcher ziehen, auflegen, abschießen; mit P. und Bogen; Ü -e des Spotts (geh.; scharfer, beißender Spott); giftige, vergiftete -e ab-, verschießen (geh.; boshafte, gehässige Bemerkungen machen); *alle [seine] -e verschossen haben (keine Gegengründe od. -mittel mehr haben). 2. stilisierter ↑Pfeil (1) als grafisches Zeichen, das eine Richtung anzeigt, einen Hinweis gibt o. Ä.: der P. zeigt nach Norden, gibt die Fahrtrichtung an, verweist die Leserinnen u. Leser auf ein anderes Stichwort; einem P. folgen; wir gingen in Richtung des schwarzen -es weiter. 3. kurz für ↑Haarpfeil.

Universal-Lexikon. 2012.

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